Auch in Neckarsulm gibt es Menschen, die auf der Flucht Schlimmes erlebt haben und unsere Hilfe und Zuwendung brauchen. Unabhängig von allen Diskussionen um Asylmissbrauch: Die Menschen sind jetzt hier. Sie können nicht kurzfristig nach Syrien, Irak etc. zurückkehren. Und es sind vor allem die Kinder, die am meisten darunter leiden.
Bisher konnten Sie in den Berichten aus dem Freundeskreis zahlreiche schöne und interessante Fotos sehen. Bisher wurde die Auffassung vertreten, dass Abbildungen von Personen veröffentlicht werden dürfen, wenn Personen-Gruppen abgebildet werden und nicht einzelne Personen im Vordergrund stehen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist das nicht mehr möglich. So müssen wir leider komplett auf die Veröffentlichung von Personen-Fotos verzichten.
Asyl- und Begegnungscafe in St. Paulus
Dieser Frage gingen beim sehr gelungenen Asyl- und Begegnungscafé im Advent die über 100 Besucher nach. Die Antwort: Er war Bischof in Myra in der heutigen Türkei und lässt bis heute die Herzen der Kinder höherschlagen.
Sternförmig kamen zahlreiche Familien und viele Kinder aus allen Stadtteilen und der vorläufigen Unterkunft Rötelstraße im Gemeindehaus Sankt Paulus zusammen. Die Tische im großen Saal waren alle voll besetzt, die Stimmung gut und die Kinder andächtig.
Die neue Glocke der Fachschulen Sankt Martin läutet. Gespannt und erwartungsvoll warten über 50 Kinder aus Syrien, Afghanistan, Iran und Irak, Georgien, der Türkei und Deutschland auf den besonderen Gast. Der Heilige Mann tritt ein und findet auch schnell einen Helfer für seinen Stab. Er stellt sich vor und erzählt wo er gewirkt hat und warum er gerade die Kinder so gern am 6 Dezember beschenkt. Groß und Klein lauschte der Geschichte vom kleinen Jungen Afrem und seinen mitwachsenden Stiefeln. Dann erklärt der Nikolaus wie die Kinder zu ihrer Nikolaustasche kommen. Der Freundeskreis bedankt sich bei seinen Helfern für dieses Fest bevor das Kuchenbuffet eröffnet wird. Es sind die Studierenden der Fachschulen Sankt Martin, dem Evangelischen Kirchengemeinderat aus Obereisesheim und der Koplingsfamilie, ohne die das Fest nicht zu stemmen ist. Aus Obereisesheim kamen die Deko und die leckeren Kuchen, die von den Linzertorten und den gespendeten Plätzchen der Bäckerei Härdtner wie jedes Jahr ergänzt wurden. Nachdem das Kuchenbuffet eröffnet ist und die Erwachsenen gemütlich beisammen sitzen, beteiligen sich die Kinder an den abwechslungsreichen Angeboten der Studierenden. Ganz wichtig ist, seine Tasche zu gestalten und danach bei den Frauen des Freundeskreises mit den gespendeten Sachen der angehenden Erzieher der Fachschule zu befüllen. Alle Klassen der Schule beteiligten sich unter dem Motto: Feiern und dabei Gutes tun, bei der Sammelaktion für den Inhalt der Taschen. Schokonikoläuse, Mandarinen und Nüsse, Schokolade u.v.m. wanderten in die Taschen. Ein Spiel, ein Buch oder Schreibheft finden auch Platz in der geräumigen Papiertüte. Stolz tragen sie ihre Tüten zu den Eltern und nehmen an dem Kinderprogramm teil. Das große Mensch-ärgere-dich-nicht Spiel der Kolpingsfamilie eint wieder große und kleine Menschen im Spiel. Weihnachtliches basteln, Buttons gestalten, Kinderschminken, Lebkuchen und Spekulatius essen, spielen, die besinnliche adventliche Stimmung genießen und angeregte Unterhaltungen: Die geflüchteten Familien aus Neckarsulm begegnen offen ihrer neuen Heimat mit all ihren Bräuchen. Freude an der Begegnung, Unterhaltung und Schenken sind universelle Werte und kennen keine Religionszugehörigkeit. Die langjährigen Kooperationspartner fördern engagiert und nachhaltig das friedliche Miteinander der sozialen Integration in Neckarsulm.
Die einst fremden Menschen kommen an, Neckarsulm ist ihnen ein Stück weit Heimat geworden- sie haben „Herberge“ bei uns gefunden. So kann eine Nikolausfeier auch aussehen- die etwas andere Nikolausfeier!
Annemarie Adam , Freundeskreis Asyl Neckarsulm
Platz für Asyl in Europa
Asylstuhl-Aktion der Diakonie Stuttgart - aus dem Raum Neckarsulm waren ca. 80 Stühle dort
Pressemitteilung und Fotos der Diakonie Stuttgart:
Stuttgart, 15. Mai 2019. Mehr als tausend bunt gestaltete Stühle aus ganz Baden-Württemberg hat die Diakonie Württemberg am Mittwochnachmittag in einer Installation auf dem Stuttgarter Marktplatz ausgestellt. Als Vorbild für die Aktion dienten Asylstühle und Asylsteine, die in alten Kirchen zu finden sind. Die Diakonie Württemberg macht sich mit der Kampagne „Platz für Asyl“ für den Flüchtlingsschutz und eine offene Gesellschaft der Vielfalt stark. Die Stühlegestalterinnen und Stühlegestalter mit und ohne Fluchtgeschichte stammen aus Flüchtlingsinitiativen, Kirchengemeinden, Schulen, diakonischen Einrichtungen und Kommunen.
„Jeder Asylstuhl setzt in einzigartiger Vielfalt ein Zeichen für eine offene Gesellschaft und zur Ermutigung geflüchteter Menschen. Mit der Kampagne leisten wir gemeinsam einen Beitrag für ein vielfältiges menschenfreundliches Europa“, sagte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, zum Auftakt der Veranstaltung. Kurz vor der Europawahl setzt sich die Diakonie Württemberg in Kooperation mit der Diakonie Baden und den Caritasverbänden der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Erzdiözese Freiburg für ein Europa der Menschenrechte ein.
„Diese Asylstühle sollen uns daran erinnern, dass wir ,Ja‘ sagen zu einem Europa der Menschenrechte – also einem Europa, das sich dafür einsetzt, dass Menschen auf der Flucht einen Raum und einen Platz bekommen“, betonte Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July, der die Besucherinnen und Besucher über eine Videobotschaft grüßte.
Auch Christian Krieger, Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen, richtete sich über eine Videobotschaft an die Besucher der Aktion und rief zu einem gemeinsamen Europa auf: „Ich wünsche diesem Aktionstag und allem, was sie auch darüber hinaus weiter für das Recht auf Asyl tun werden, volles Gelingen. Es geht um die Zukunft von Schwestern und Brüdern, es geht um unsere gemeinsame europäische Zukunft“, mahnte er.
Neben der Installation auf dem Marktplatz waren Besucherinnen und Besucher zu einem liturgischen Mittagsgebet in der Stiftskirche eingeladen, das von Menschen mit und ohne Flüchtlingshintergrund gestaltet wurde, es gab ein Bühnenprogramm mit Vertretungen aus Kirche, Politik und Gesellschaft und die Band „füenf“ trat auf.
Asylkids auf den Spuren der Natur und des Waldes
Am 25.04.2019 trafen sich 18 Kinder mit Fluchterfahrung aus Dahenfeld, Obereisesheim und Neckarsulm im Stadtmuseum. Sie begaben sich für 2 Stunden auf Spurensuche und erwarben sich die nötigen Kenntnisse für kleine Walddetektive.
Entdecken, ausprobieren, lernen – wie das zusammengeht, das zeigt die tolle Ausstellung an vielen Mitmachstationen, die von der Wurzelwelt bis zu den Baumkronen führen. Kindgerecht erlebten die Kinder, welche Bedeutung die Natur und der Wald für unser Leben haben.
Mit viel Neugier und großer Konzentration folgten die Kinder Frau Eichhorn durch die Stockwerke des Waldes. Warum sprechen Bäume und Pilze miteinander? Was soll das mit dem Zucker? Was kann ich über die Tiere im Wald erfahren? Warum ist Photosynthese für alle wichtig? Wie duftet der Wald?
Bei der „Ausbildung“ zum Walddetektiv erfuhren die großen und kleinen Besucher mehr über Trittspuren, Losungen, Jahreszeiten, Waldberufe, Photosynthese, Nestbau u.v.m... An der Duftstation erfuhren die Kinder mehr über Kräuter,
Bäume und Pflanzen des Waldes und konnten den Wald erschnuppern. Dies und noch vieles mehr erlebten die kleinen Spaziergänger im
„Wald“ des Stadtmuseums Neckarsulm und hatten dabei viel Spaß beim Ausprobieren und Mitmachen.
Danke an den Kiwanis Klub Neckarsulm mit dessen Spende wir den tollen Nachmittag gestalten konnten. Dabei konnte den Neckarsulmern Asylkids der deutsche Wald und seine Geheimnisse näher gebracht werden.
Annemarie Adam, Kinderbetreuung
Foto: Waldausstellung
Homepage Stadtmuseum
(mit Einverständnis)
Friedens-Stelen zieren den Zaun des Internationalen Gartens “Bunte Flora“ in Amorbach
In der 1. Friedenswoche des Freundeskreises Asyl Neckarsulm im Gleis 3 gestalteten Kinder mit und ohne Fluchterfahrung bunte Stelen im Zeichen des Friedens und der Vielfalt. Kunst erlaubt den Menschen aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf die Welt zu schauen.
Die 27 Kinder konnten dabei ihrer Phantasie und Kreativität Raum geben und dabei ein Werkstück entstehen lassen. Mit viel Freude und Spaß gestalteten sie bunte Stelen mit Friedenssymbolen, die später die Bühne des Interkulturellen Festes auf dem Marktplatz schmückten. Am 8.04. sind sie an ihrem Bestimmungsort installiert worden und schmücken und erfreuen die Gartenfreunde und die vorbei gehenden Menschen in Amorbach.
So ist es auch mit dem Frieden. Er muss im Kleinen begonnen werden, danach wächst er wie ein kleines Pflänzchen und zieht seine Kreise.
Die 2. Friedenswoche unter dem Motto: Peace, Power und Fun findet vom 02. - 06. September 2019 im Gleis 3 statt und setzt den begonnenen „Neckarsulmer Kinderfriedensweg“ fort.
Annemarie Adam, Kinderbetreuung
Foto: Silvia Herold