Auch in Neckarsulm gibt es Menschen, die auf der Flucht Schlimmes erlebt haben und unsere Hilfe und Zuwendung brauchen. Unabhängig von allen Diskussionen um Asylmissbrauch: Die Menschen sind jetzt hier. Sie können nicht kurzfristig nach Syrien, Irak etc. zurückkehren. Und es sind vor allem die Kinder, die am meisten darunter leiden.
Bisher konnten Sie in den Berichten aus dem Freundeskreis zahlreiche schöne und interessante Fotos sehen. Bisher wurde die Auffassung vertreten, dass Abbildungen von Personen veröffentlicht werden dürfen, wenn Personen-Gruppen abgebildet werden und nicht einzelne Personen im Vordergrund stehen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist das nicht mehr möglich. So müssen wir leider komplett auf die Veröffentlichung von Personen-Fotos verzichten.
Unter dieser Überschrift berichtete die Heilbronner Stimme am 10.12.2018 über unser gelungenes Asyl- und Begegnungscafé im Advent.
Aus allen Stadtteilen kamen zahlreiche Familien und viele Kinder sternförmig im Gemeindehaus Sankt Paulus zusammen. Die Tische waren alle voll besetzt, die Stimmung gut und die Kinder andächtig. Der Heilige Sankt Nikolaus kam zu Besuch und beschenkte die Kinder. Geordnet, schön nacheinander und manche/r auch etwas sprachlos, kamen sie vor und begrüßten den Heiligen Mann mit Handschlag, bedankten sich artig und gingen mit der roten Tüte stolz zu ihren Eltern zurück.
Die schöne adventliche Deko, schon zum 5x, wurde von dem Kirchengemeinderat aus Obereisesheim gestellt. Sie brachten auch die leckeren Kuchen mit, die das Kuchen- und Kaffeebuffet bereicherten. Danke an die ev. Kirche Obereisesheim für die langjährige und verbindliche Kooperation im Advent! Große Augen bei den großen und kleinen Kindern, gab es beim Schwarzlichttheater der Studierenden der Fachschule Sankt Martin. Was ist wichtig an Weihnachten, ist es etwa nur das Schenken? Diese Frage beantworteten die Schauspieler und regten zum Nachdenken an. Weihnachtskugeln basteln, Lebkuchen und Spekulatius essen, spielen und die besinnliche adventliche Stimmung genießen, die Flüchtlingsfamilien aus Neckarsulm begegnen offen ihrer neuen Heimat mit all ihren Bräuchen.
Die langjährigen Kooperationspartner setzten sich gemeinsam und stetig für einen Menschheitstraum ein und fördern engagiert und nachhaltig das friedliche Miteinander in sozialer Integration in Neckarsulm. So kann Frieden auch aussehen, dem Fremden begegnen und feststellen: Wir sind schon seit über fünf Jahren gemeinsam unterwegs und haben viel zusammen erlebt. Den Weg, den die Flüchtlingsfamilien zurücklegten war auch lang, wie damals, als eine andere Familie eine Herberge suchte und sich von Nazareth nach Bethlehem aufmachte. Die einst fremden Menschen kommen an, Neckarsulm ist ihnen ein Stück weit Heimat geworden - sie haben „Herberge“ bei uns gefunden.
Annemarie Adam
Freundeskreis Asyl Neckarsulm
Seit Asylsuchende aus unserem Deutschkurs die Sprach-Prüfungen B1 und den Orientierungskurs ablegten, kamen immer wieder Fragen über Goethe und Schiller und die Politik in Deutschland. Frau Sadlon vom Literaturmuseum in Marbach war mit einem Besuch am 30.10.18 in den Herbstferien einverstanden und hat uns eine Führung und Eintritt im gesamten Museumsbereich zugesagt.
Die Familienväter/mütter durften ihre Kinder mitbringen, so bestand die Gruppe aus 10 Teilnehmern. 6 Erwachsene und 4 Kindern aus Eritrea, Afghanistan und Syrien. Zum Treff am Bahnhof Neckarsulm um 9.45 Uhr waren alle pünktlich - trotz Temperaturen um 4 Grad.
In Marbach bekam der 10jährige Darya den Tourenplan und führte uns vom Bahnhof zu Schillers Geburtshaus. Allerdings hatte die Dame an der Rezeption nicht mit so vielen Fragen gerechnet, und aus einer geplanten kleinen Einführung, wurde eine längere Fragestunde. Nicht nur zur winzigen Wohnung eines so bedeutenden Mannes, auch zum Original Taufbuch hatten sie viele Fragen und auch über das damalige Leben, das durch Film und Bilder gut dargestellt wurde. Dass es vor dem II. WK noch jede Menge Kriege in Europa gab, konnten sie fast nicht glauben.
Danach ging es quer durch die Stadt Richtung Museum. Über die vielen historischen Gebäude aus dem 17.und 18.JH staunten sie. Durch die Schilder an den denkmal- geschützten Gebäuden konnten wir viel Geschichtliches über die Häuser erfahren.
Auf der Schillerhöhe angekommen, wurde als Erstes das große Schillerdenkmal vor dem Museum mit den bunten Herbstbäumen bestaunt, bevor es ins Museum ging. Wir hatten noch viel Zeit und durften unsere Rucksäcke im Foyer an einem langen Tisch auspacken. Wie üblich wurden die leckersten Fladen, Salate und Obst heraus gezaubert und wir hatten eine tolle Jause.
Pünktlich um 14 Uhr kam unsere Museumsführerin. Meine Bitte an Sie, langsam und deutlich zu reden, hielt sie ein und forderte die Teilnehmer immer wieder zu Fragen auf, was auch gut angenommen wurde. Über die Brief-Originale von Schiller und den regen Briefwechsel der damaligen Zeit, waren sie erstaunt. Auch zur Sütterlin Schrift und/oder deutschen und lateinischen Schrift gab es viele Fragen. Bestaunt wurden die Original Zeugnisse vom mittelmäßigen Schüler Friedrich Schiller. Yebio der Eritreer konnte nicht glauben, dass es damals keinen Kuli zum Schreiben gab, sondern alles mit Feder und Tinte geschrieben wurde. Die Frage, ob Schiller und Goethe Freunde waren, wurde auch beantwortet.
Anschließend waren wir im Literaturmuseum der Moderne. Zwei Schulkinder suchten von Theodor Fontane das Gedicht „Herr von Ribbeck“, das gerade in der Schule gelernt wurde, und „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint Exupéry. Leider war von beiden Poeten nichts da. Auch auf Nachfrage an der Information ist tatsächlich von diesen nichts da. Das war ein bisschen enttäuschend.
Leider war das Museum des Naturwissenschaftlers Tobias Mayer geschlossen, aber durch die Tafeln außerhalb vom Museum, konnten wir vieles über seine astronomischen Forschungen aus dem 18. JH erfahren, die heute noch Gültigkeit haben.
Alles in Allem ein toller Ausflug und eine gute Methode die deutsche Geschichte zu lernen, vorausgesetzt das Interesse ist vorhanden.
Hedi Hangebrock
Freundeskreis Asyl Neckarsulm
Unter dem Motto "Du, komm, lass uns zusammen spielen, zusammen sprechen, zusammen singen, zusammen essen, zusammen trinken und zusammen leben“ fand vom 3.09. bis 7.09.2018 die Friedensferienwoche statt. Ermöglicht durch eine Spende des Kiwanis Clubs Neckarsulm, sagen wir Danke für die tolle Woche und die vielen schönen Erlebnisse und Eindrücke.
20 Kinder mit Fluchterfahrung und 7-8 Kinder aus Neckarsulm nahmen täglich an den Workshops im Gleis 3 teil. Mit Theater und Kunst, Musik und Trommeln, Glaube und Sport, wurde dem Frieden nachgespürt und in der Begegnung und im Miteinander Friedensakzente gesetzt. Eine Peace-Kette, die sie am Ende des jeweiligen Tages mitnehmen konnten, erfreute alle Kinder sehr. Danke an Thomas Diemer für dieses sichtbare Friedenzeichen!
Der Höhepunkt war der Sporttag am 6.09.2018. Von 10.00 - 15.00 Uhr konnten die 27 Kinder an vielen Stationen springen, werfen, Hürden laufen, Stabsprung u.v.m. ausprobieren. Alle hatten viel Spaß und Freude dabei. Nach dem Mittagessen mit Pizza und Kuchen, ging es mit einer Spaßolympiade weiter. Zum Abschluss wurden die Urkunden mit den Punkten ausgeteilt! Unsere Asylkids schnitten sehr gut ab. Junes erreichte 698 Punkte, die Bestwertung!
Ein sehr gelungener Tag! Danke an die Sport-Union Sparte Leichtathletik und an Gudrun Vogel für den unvergesslichen Tag.
Am Freitag wurde die Woche mit einem Grillfest mit Programm beendet. Viele Eltern folgten der Einladung und in Anwesenheit von OB Hertwig und Herrn Tominski vom Kiwanis Club, wurden die Ergebnisse aus Theater, Musik und Glauben präsentiert. Das Theaterstück: Noah und die Arche sowie eine Klatschperformance mit Gesang von Martin Renner und der „Friedenschor“ von Angela Weinreich, bewegten die Gäste sehr. Mit dem Friedensgruß Shalom und Salem Aleikum endete das Programm.
In der Vielfalt, durch Begegnung, im Miteinander und gemeinsame Erlebnisse- so kann Frieden anfangen!
Annemarie Adam
Freundeskreis Asyl Neckarsulm
Zahlreiche Familien und viele Kinder nahmen daran teil und hatten viel Freude. Bei Kaffee und Tee sowie vielen mitgebrachten Köstlichkeiten aus ihrer Kultur, feierten Neckarsulmer Bürger und die Menschen mit Fluchterfahrung ihr wichtigstes Fest Bayram. 20 Studierende der Fachschule boten Kinderschminken an, die Kolpingsfamilie war mit großen Spielen dabei. Für die Kinder gab es zum Abschluss, dem Brauch entsprechen, viele Körbchen mit Süßigkeiten! Ausführlicher dazu im Bericht der Heilbronner Stimme vom 18.06.2018.
Annemarie Adam
Freundeskreis Asyl Neckarsulm
Seit November 2013 gibt es Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung in Neckarsulm. Die anfänglichen Sprachbarrieren bauten die Kinder durch den Schulbesuch und die intensive Betreuung in der Kinderbetreuung des Freundeskreises schnell ab. Seit fast zwei Jahren gibt es zusätzlich die Hausaufgabenbetreuung mit Lese- und Sprachförderung für die Kinder in allen städtischen Unterkünften und seit November 2017 auch für die Kinder in der Anschlussunterbringung.
Aktuell ziehen immer mehr Familien aus den vorläufigen Unterkünften aus und finden Wohnungen in der Stadt und auch in anderen Ortschaften. Der Schwerpunkt der Asylarbeit verlagert sich ganz deutlich zu den Menschen in der Anschlussunterbringung, die dezentral im Stadtbereich und den Teilorten wohnen.
Wichtig war den Frauen der Kinderbetreuung von Anfang an die Teilhabe an Bildungs- und Freizeitangeboten und die Begegnungen mit anderen Kindern. Bei Museums-und Theaterbesuchen, Festen, im Gleis 3, Konzerten u.v.m., erlebten sich die Kinder mit Fluchterfahrung als Teil der Gesellschaft vor Ort.
In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt in der Kinderbetreuung verstärkt auf den Bildungs- und Freizeitangeboten wie Z.B. dem Besuch der Veranstaltung Willis wilde Wege im Paulus. Die Kinder in ihren Lese- und Sprachkompetenzen zu stärken, ermöglicht ihnen eine gute schulische Bildung. Genauso wichtig für eine gelungene Integration ist die Teilhabe und Partizipation am Leben vor Ort und verstärkte Begegnungen mit anderen Kindern.
Mit der aktuellen Spende des Kiwanis Clubs Neckarsulm, wird im September gemeinsam mit dem Kinder-Jugend-Kulturzentrum Gleis 3 Neckarsulm eine Friedenssommerwoche stattfinden, um inklusive Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen und kleine Friedensakzente zu setzen. „Shalom, Salam aleikum, Friede sei mit dir!“ - Ein Friedensgruß aus drei verschiedenen Sprachen, verschiedenen Weltreligionen und verschiedenen Kulturen und doch die gleiche Sehnsucht nach Frieden.
Den Frieden zu suchen in allem, was lebt, was ist, was klingt, was das Leben lebendig macht, ist die große Menschheitsaufgabe unserer und der kommenden Generationen. Damit dies leichter gelingt - im Kleinen wie im Großen- ist es wichtig schon Kinder für den Frieden in der Welt in all seinen Erscheinungsformen zu sensibilisieren und die Neugier auf ein friedliches Miteinander zu wecken. Aus der Spende werden auch unterschiedlichste Materialien für die Hausaufgabenbetreuung und der Lese-und Sprachförderung bestritten.
Unser Dank geht erneut an den Kiwanis Club Neckarsulm, der mit seinen nachhaltigen Spenden tragfähige Brücken in die Zukunft für Kinder mit Fluchterfahrung baut und so ein inklusives und friedliches Miteinander in Verschiedenheit ermöglicht.
Unsere wilden und friedvollen Wege in der Integration gehen weiter, sie sind manchmal abenteuerlich aber wichtig und richtig. Sie werden uns noch lange begleiten und den Integrationsprozess in die Mehrheitsgesellschaft vor Ort beeinflussen und prägen.
Annemarie Adam
Freundeskreis Asyl Neckarsulm
Fernsehreporter und Moderator Willi Weitzel, bekannt aus der Sendung „Willi will’s wissen“, begeisterte in der katholischen Fachschule Sankt Martin in Neckarsulm mit seiner Multivisionsshow „Willis wilde Wege“ !
Dazu eingeladen hatten die angehenden Erzieher und Heilpädagogen ihre zahlreichen Kooperationspartner wie den Freundeskreis Asyl Neckarsulm. Der Freundeskreis war mit ca. 20 Kinder und Begleitpersonen aus Neckarsulm und Obereisesheim im vollen Gemeindesaal Sankt Paulus dabei. Mit viel Witz und tollen Fotos von seinen Reisen, nahm Weitzel seine kleinen und großen Zuschauern mit auf seine wilden Wege.
In diesem Jahr liegen die Prioritäten und der Schwerpunkt in der Kinderbetreuung, neben der Hauaufgabenbetreuung und der Leseförderung, auf der Teilhabe an Bildungs- und Freizeitangeboten wie z.B. dem Besuch der Veranstaltung im Paulus. Theater- und Museumsbesuche folgen und werden aus der großzügigen Spende des Kiwanis Clubs Neckarsulm bestritten. Danke dafür!
Annemarie Adam
Kinderbetreuung Freundeskreis Asyl
Am 21.01.2018, waren 18 Kinder mit Fluchterfahrung aus Neckarsulm - 6 Kinder aus den Containern Rötelstr. und 12 Kinder aus der Anschlussunterbringung aus Amorbach, Kernstadt und Untereisesheim - im Theater Heilbronn und schauten sich das Stück Pinocchio an.
Mit der Stadtbahn ging es ins Theater, zusammen mit 6 Begleitpersonen des Freundeskreises. Musik, Action und Witz entführten die Kinder in die Abenteuerwelt des Pinocchio und schenkten ihnen vergnügliche Stunden. Mit der Stadtbahn ging es wieder nach Hause.
Der Dank des Freundeskreises geht erneut an die Bürgerstiftung Heilbronn und das Theater Heilbronn, die den Kindern die Teilhabe an den kulturellen Veranstaltungen ihrer neuen Heimat ermöglichen.
Annemarie Adam
Kinderbetreuung Freundeskreis Asyl