Auch in Neckarsulm gibt es Menschen, die auf der Flucht Schlimmes erlebt haben und unsere Hilfe und Zuwendung brauchen. Unabhängig von allen Diskussionen um Asylmissbrauch: Die Menschen sind jetzt hier. Sie können nicht kurzfristig nach Syrien, Irak etc. zurückkehren. Und es sind vor allem die Kinder, die am meisten darunter leiden.
Rückblick seit der Mitgliederversammlung 2024
• Schultüten packen im Rötel
• Sternstunden im Advent mit Nikolaussingen (Kantor Layer)
• Zwei Besuche der Jugendfarm mit Familien aus dem Rötel, besonders das Sommerfest war sehr gut besucht. Hin- und Rückfahrt erfolgte mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
• 26. Juni: Spiel- und Spaßnachmittag mit den StadtEngeln im Rötel
• Im Juli besuchten an zwei Sonntagen jeweils 20 Personen das Musical beim Schützenhaus (Einladung durch Kreatief): einmal ukrainische Frauen, danach syrische und afghanische Familien.
• Friedenscomic im Gleis drei mit Künstler Natalis Lorenz: 20 Kinder (davon 7 Asylkids) nahmen teil, ein Bericht erschien im Journal.
• Sporttag mit den Leichtathleten: gut besucht, wertvolle Erfahrung für die Kinder. Einige nehmen weiterhin am Training teil.
• Lange Tafel der Begegnung bei der IKW auf dem Marktplatz mit Kinderangebot
• Führung in der Mediathek fiel krankheitsbedingt aus, Nachholung im März geplant.
• Stadtspaziergänge in Kooperation mit der VHS fielen aus verschiedenen Gründen aus. Neue Aktion mit Frau Deul wird gesucht.
• Jeden Donnerstag Kinderbetreuung im Rötel (ca. 18 Kinder von 0 bis 12 Jahren).
• Deutschnachhilfe für Kinder vom Asylkreis in der VHS.
• Repaircafé:
o Findet zweimal monatlich statt.
o Neue Räume im ehemaligen Weinverkauf der WG am Schlossplatz.
o Viele Ehrenamtliche, hoher Bedarf an Reparaturen. Das Angebot ist etabliert und beliebt.
o Gemeinsame Aktionen mit den StadtEngeln.
o Teilnahme am verkaufsoaenen Sonntag beim Ganzhornfest.
o Kooperationen mit Mediathek, VHS und Museum.
o Vernetzungstag mit anderen Repaircafés aus dem Landkreis im Januar 2026 in Neckarsulm.
o Teilnahme an Klimaschutzwoche und Interkultureller Woche.
Ausblick auf Aktionen 2025/2026
• 2.12.: Besuch des Weihnachtsstücks in der Mediathek
• 5.12. 17:30 Uhr: Sternstunden im Advent auf dem Marktplatz mit Nikolaussingen
• März: Führung durch die Mediathek mit den Kindern aus dem Rötel
• Eine Aktion für die Eltern ist in Planung und Abstimmung mit der Mediathek
• Juni: Spiel- und Spaßnachmittag mit den StadtEngeln im Gleis drei
• Das Sommerfest der Jugendfarm wird erneut angeboten
• Friedenstage mit dem Gleis drei:
o Kennst du den Hausberg von Neckarsulm? Den Scheuerberg erkunden und erfahren mit Frau Berthold
o Sporttag mit den Leichtathleten
• Schultüten packen
• Tafel der Begegnung während der IKW mit Kinderangebot
• Sternstunden im Advent
Einen idealen Zeitpunkt hatte der freischaffende Künstler Natalis Lorenz für seinen Workshop getroffen. Leichter Regen und kühle Temperaturen lockten nicht nach draußen. Das komplexe Thema „Frieden“ stand im Mittelpunkt des Ferienprogrammpunkts und auch Annemarie Adam vom Freundeskreis Asyl hatte sich dieses Angebot ausgesucht und zehn Kinder aus dem Flüchtlingsbereich angemeldet. Sie hatte Gutrun Hofmann mitgebracht, die als ehemalige Lehrerin mit Tipps zur Seite stand und auch Yvonne Lorenz, die Frau des Künstlers und Achim Sauter vom Kinder- und Jugendreferat setzten sich an einen Gruppentisch und arbeiteten mit.
Nach einer Vorstellungsrunde gab Lorenz den Kindern Tipps, wie man die Geschichte angehen könnte. Sie sollten sich einen Helden suchen, der durchaus aus dem Tierreich kommen könnte und der ein anstehendes Problem mit seinen besonderen Kräften oder seinem Geschick lösen kann.
Während jetzt viele am Bleistift kauten und nach der richtigen Idee suchten, gab Rio preis, dass er seine Story schon „im Kasten habe.“ Erstaunlicherweise war die Mehrheit ihrer „Friedensgeschichte“ schon auf der Spur und etliche Namen und Bilder waren auf dem Skizzenblatt schon festgehalten.
Gegen Mittag gab es dann nicht nur Butterbrezeln, Kuchen, Gemüse und frische Trauben, sondern auch eine Gesprächsrunde, bei der jeder seine Hauptfiguren und den Inhalt der Geschichte skizzieren konnte. Erstaunlich war, dass bis auf eine Ausnahme, alle etwas zu erzählen hatten und auch das Thema Frieden gut einbezogen hatten. Die Geschichten handelten oft von Tieren, von der Katze bis zu Pferden und auch Pokémons trieben ihr Unwesen.
Außerdem stellte Natalis Lorenz den Begriff Panel vor, das sind die einzelnen Rahmen, aus denen sich eine Comicgeschichte zusammensetzt. Letzte Inspirationen kamen von den Büchern, die Lorenz ausgelegt hatte. Vom lustigen Taschenbuch über Asterix, Reisegeschichten und Superheldenstories bis zum Klassiker Polly, der schon vor rund 100 Jahren entstanden ist.
Dann machten sich die Kinder an die Umsetzung und brachten Farbe auf die Blätter. Eine besonders reiche Auswahl an Arbeitsgeräten hatte Clara dabei. In ihrem Holzkoffer fanden sich Dutzende von Farbstiften, Tuben mit Wasser-, Acryl- und Ölfarben, Wachs- und Filzstiften. Aber auch die anderen Kinder hatten genügend Auswahl.
Gegen Ende des Ferienprogramms griff die Gruppe noch die Idee von Annemarie Adam auf und sammelte Zutaten für ein Rezept, mit dem man Frieden backen oder kochen könnte.
Genannt wurden: hilfsbereit sein, keinen Streit verursachen, bunte Farben, niemandem wehtun, Freundschaft, verzeihen, Musik, sich untereinander vertragen, Engel, genug Essen für alle, Spaß, dreimal wurde Liebe genannt, das Miteinander, und auch Licht und Magie könnten zielführend sein.
Bilder:
pek25123a Mit viel Einsatz widmeten die Kinder sich dem Thema Frieden
pek25123b Ein Tipp war ab und an willkommen
pek25123c Künstler Natalis Lorenz half gerne mit
Das Ganzhornfest war für das Repair Café Neckarsulm ein Tag voller Austausch, Begegnung und gelebter Gemeinnützigkeit. Unsere Werkstätten öffneten sich für interessierte Besucher*innen, die nicht nur defekte Geräte, sondern auch viele Fragen mitbrachten – und dabei einen Einblick in unser vielfältiges ehrenamtliches Engagement erhielten.
Zwischen Werkzeug und Werkbank entstanden Gespräche über Nachhaltigkeit, Hilfe zur Selbsthilfe und das Miteinander in der Stadt. Repariert wird bei uns alles, was tragbar ist – von der kaputten Lampe bis zum Fahrrad. Und das ganz ohne feste Preise: Alle Reparaturen erfolgen auf Spendenbasis.
Besonders wertvoll ist unsere bunt gemischte Helfer*innen-Gruppe: Rund 40 Ehrenamtliche, darunter auch Geflüchtete und Asylsuchende, bringen ihre Fähigkeiten und ihre Zeit ein. Das Repair Café ist damit nicht nur ein Ort der Hilfe, sondern auch ein Ort aktiver Integrationsarbeit und sozialen Engagements.
An jedem Öffnungstag – jeden ersten Freitag und dritten Samstag im Monat – sind 12 bis 15 Helfer*innen vor Ort und helfen etwa 30 bis 40 Besucher*innen mit ihren Reparaturanliegen. Unsere Werkstätten decken viele Bereiche ab:
🔧 Fahrrad
🪛 Mechanik
🧵 Nähen
⏱ Uhren & Batteriewechsel
⚡ Elektro
Auch das leibliche Wohl kam beim Ganzhornfest nicht zu kurz: Unser Angebot an Kaffee und Kuchen wurde von den Besucher*innen gerne angenommen und bot Raum für Gespräche in entspannter Atmosphäre.
Darüber hinaus erhalten wir regelmäßig Sachspenden, die wir nach erfolgreicher Reparatur gegen eine Spende weitergeben. Aktuell warten zwei Bernina-Nähmaschinen (ohne Fußpedal), eine Stereoanlage, eine Eismaschine, ein Receiver mit CD-Player und ein WLAN-Router auf neue Besitzer*innen.
Das Ganzhornfest hat gezeigt, wie wichtig Orte sind, an denen Menschen zusammenkommen, sich gegenseitig helfen und voneinander lernen. Das Repair Café Neckarsulm ist so ein Ort – und wir freuen uns über jede Form der Unterstützung: durch Mithilfe, Spenden oder einfach durch einen Besuch.

An zwei Sonntagen im Juli besuchten 20 geflüchtete Menschen aus Neckarsulm das Musical am Schützenhaus. 10 ukrainische Frauen freuten sich über einen schönen und anregenden Abend mit viel Musik und guter Laune. Sie besuchten schon im dritten Jahr das Musical und bedankten sich sehr über die Einladung und die Möglichkeit, einen unbeschwerten Abend zu genießen und die Schrecken des Krieges zu vergessen. Eine afghanische Familie sowie eine syrische Familie besuchten auch an einem Sonntag das Musical. Die Kinder und Eltern erlebten einen schönen und regnerischen Abend und erfreuten sich an der Musik und an der spannenden Handlung. Musik verbindet Menschen über Grenzen hinweg, sie schenkt unbeschwerte Stunden und unterbricht den schwierigen Alltag durch Freude und Teilhabe an dem Leben vor Ort.
Ein herzlicher Dank geht an den Kreatief Verein, der dies möglich gemacht hat und ein offenes Herz für die geflüchteten Menschen hat.
Annemarie Adam, Freundeskreis Asyl Neckarsulm
Jeden Donnerstag findet in der Unterkunft im Rötel von 16.00 - 17.00 Uhr die Kinderbetreuung statt. 15 Kinder nehmen in der Regel daran teil und spielen, malen, puzzeln und haben viel Spaß im Kinderzimmer. Es beginnt mit der Begrüßung im Kreis, wo die Kinder erzählen, wie es ihnen geht, was in der Schule los ist und … Lieblingsbeschäftigung ist und bleibt malen!
Am 27.06. findet der Spielenachmittag mit den StadtEngeln vom Gleis 3 statt.
Einige Werkstücke, ein neues Taschendesign
Annemarie Adam, FK Asyl Neckarsulm
Am 24.05. war es soweit! Mit 16 Personen aus vier Familien, davon 10 Kinder, hieß es: Endlich geht’s zur Jugendfarm! Schon am Donnerstag in der Kinderbetreuung waren die Kinder aufgeregt und wollten unbedingt mitgehen. Frau Matic, die Sozialarbeiterin der Unterkunft, hatte die Einladungen vorher ausgeteilt und den Familien die Aktion erklärt. Arinna hatte sich für die Jugendfarm sehr schick gemacht, sie trug ein Kleid und eine tolle Haarschleife im Haar. Um 12.30 Uhr liefen wir zur Stadtbahn Neckarsulm Süd. Fahrscheine wurden gelöst und schon kam die Stadtbahn 42 und es ging los. Am Bahnhof stiegen wir in den Stadtbus Richtung Aquatoll um. Bei schönstem Wetter kamen wir auf der Jugendfarm an. Die Schafe und Ziegen begrüßten uns, die Kinder fanden schnell ihre Beschäftigung: im Sandkasten, an den Spielgeräten, Fußballspiel auf der Wiese , bei den Hasen und Meerschweinchen und immer wieder ein kleiner Snack zwischendurch. Die Erwachsenen unterhielten sich angeregt an den Tischen und genossen die grüne Oase! Der Höhepunkt war das Reiten, jeder konnte eine Runde mitreiten und die Welt vom Rücken des Pferdes genießen! Vorher wurden die Vorbereitungen zum Reiten beobachtet: Pferde von der Koppel holen, striegeln, Hufe sauber machen, aufsatteln! Wir trafen auch Solin und ihre Schwester Lilav, die jetzt Farmkinder sind und kräftig mithalfen. Am nächsten Tag hatte Solin Musikschulfest und trat bei den Streichern auf. Unsere alten Asylkids, sie sind angekommen und bringen sich vor Ort ein. Was für eine gelungene Integration! Schnell war die Zeit vorbei und es ging um 16.35 Uhr von der Bushaltestelle am Aquatoll mit dem Stadtbus zurück in die Unterkunft! Ein gelungener Tag, der bei den Familien Lust auf die Jugendfarm machen soll. Diese sollen sie jetzt selbständig für sich nutzen und ihre Freizeit in angenehmer Umgebung und vielen kindgerechten Aktivitäten verbringen.
Als Nächstes besuchen wir am 28.06. mit den restlichen Familien das Sommerfest der Jugendfarm! Es wird bestimmt wieder ein schöner Tag für alle auf der tollen Jugendfarm. Danke an die Jugendfarm für ihre Unterstützung