Auch in Neckarsulm gibt es Menschen, die auf der Flucht Schlimmes erlebt haben und unsere Hilfe und Zuwendung brauchen. Unabhängig von allen Diskussionen um Asyl- missbrauch: Die Menschen sind jetzt hier. Sie können nicht kurzfristig nach Syrien, Irak etc. zurückkehren. Und es sind vor allem die Kinder, die am meisten darunter leiden.
Bisher konnten Sie in den Berichten aus dem Freundeskreis zahlreiche schöne und interessante Fotos sehen. Bisher wurde die Auffassung vertreten, dass Abbildungen von Personen veröffentlicht werden dürfen, wenn Personen-Gruppen abgebildet werden und nicht einzelne Personen im Vordergrund stehen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist das nicht mehr möglich. So müssen wir leider komplett auf die Veröffentlichung von Personen-Fotos verzichten.
Ausstellung vom 16.09. bis 10.10.2008 in der Volkshochschule Neckarsulm im Erdgeschoss.
Im Jahr 1992 wurden über 600 Asylsuchende in den Sammelunterkünften Wildacker und der ehemaligen US Artilleriekaserne für eine unbestimmte Übergangszeit untergebracht. Noch im gleichen Jahr entstand der „Freundeskreis für Asylsuchende“ nach einem Gottesdienst mit dem Thema „Fremde unter uns“ in der Martin-Luther-Kirche in Neckarsulm-Neuberg. Dieser anfangs bis auf 40 Mitglieder angewachsene Freundeskreis arbeitet ehrenamtlich als überkonfessioneller kommunaler Freundeskreis für Asylsuchende. Unterkunft, Verpflegung und Verwaltung für alle Bewohner des Sammellagers unterstanden der Landesregierung Baden-Württemberg. Befugnisse hatte auch das Landratsamt Heilbronn. Der Freundeskreis Asyl bemühte sich um die Verbesserungen der Lebensbedingungen in den Unterkünften. Zum Beispiel lebten bis zu 8 Personen in einem Raum, pro Stockwerk gab es für ca. 100 Menschen 4 Toiletten, 6 Duschen und 2 Küchen.
Ziele des Freundeskreises Asyl:
Soziale Hilfe
· Um die engen Wohnverhältnisse zu entlasten, richtete der Freundeskreis ein
Kinderspielzimmer ein. Die Kinder wurden so oft wie möglich betreut.
· Eine pensionierte deutsche Ärztin konnte 1-mal wöchentlich zur Mütterberatung gewonnen werden.
· Dank der Kleiderspenden von Neckarsulmer Bürgern konnte eine Kleiderkammereingerichtet werden, vor der oft schon Stunden vor Öffnung die Menschen warteten.
· Betreuung und Begleitung einzelner Familien bei Arztbesuchen und Behördengängen in schwierigen Familiensituationen.
· Gespendete Fahrräder der Bevölkerung wurden repariert und fahrtüchtig an die Interessenten der Asylsuchenden verteilt.
Deutsch-Sprachkurse für Erwachsene und Schulbildung für Kinder.
Das Interesse am Deutschunterricht war sehr groß und wurde von allen Altersgruppen besucht.
Unterstützung
· Der „Freundeskreis für Asyl“ fand immer wieder Förderer für Museumsbesuche, Firmenbesichtigungen, und ähnliches. So konnten die Asylsuchenden einen Einblick gewinnen in die Lebensgewohnheiten und Kultur der Deutschen und das Lagerleben
für einen Tag verdrängen.
· Mit Unterstützung der Johannes-Häussler-Schule konnten auch Außenklassen in der Kaserne eingerichtet werden.
· Eine willkommene Abwechslung im Lagerleben waren die vom Freundeskreis für Asyl angebotenen Spielnachmittage. Für Besuche im Aquatoll und verschiedene Theateraufführungen (z.B. Radelrutsch) bekam der Freundeskreis Freikarten.
Für die Unterstützung unserer Aktivitäten in den vergangenen 16 Jahren bedanken wir uns hiermit recht herzlich bei der Neckarsulmer Bevölkerung.
Wir laden Sie sehr gerne zu unserer Dokumentation vom 16.09. bis 10.10.2008 im Erdgeschoss der Volkshochschule in Neckarsulm ein.
„Freundeskreis für Asylsuchende“
Ute Czak, Ilse Kress, Ortrun Pecoroni, Hedi Hangebrock, Annemarie Adam, Christel Plener,
Margit und Reinhard Hansen, Dieter Klor-Bürger